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Fussball EM der Frauen
Spezialprogramm zur Euro 2025 in der Schweiz

Diesen Sommer findet in der Schweiz die Fussball-Europameisterschaft der Frauen statt, mit Luzern als einer der acht Gastgeberstädte. Vor diesem Hintergrund zeigt das Stattkino Luzern im Vorlauf zur EM vier Filme, die den Fussball und sein Umfeld aus weiblicher Sicht betrachten.

In COPA 71 tauchen wir ein in die wegweisende Frauen-Weltmeisterschaft, die 1971 in Mexiko stattfand und trotz mehr als 100'000 Final-Zuschauer:innen von der FIFA nicht anerkannt wurde. MARINETTE erzählt die mitreissende wahre Geschichte der französischen Ausnahmespielerin und Frauenfussballpionierin Marinette Pichon. KEVINE ET FORTUNE nimmt das Publikum mit nach Kamerun, wo zwei junge Frauen von einer Profikarriere träumen – ein Thema, das auch Fussballerinnen in der Schweiz bewegt und über das wir in einem Podiumsgespräch mit Spielerinnen und Funktionär:innen diskutieren werden. Und in NED, TASSOT, YOSSOT begibt sich die bei der Vorstellung anwesende Regisseurin Brigitte Weich nach Pjöngjang, um herauszufinden, was aus den einstigen Heldinnen der nordkoreanischen Frauen-Nationalmannschaft geworden ist.

Was alle diese Filme eindrücklich unter Beweis stellen: Im Kino ist der Fussball immer mehr als nur ein Sport.

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Programmdetails:

6. Juni, 18:30 Uhr: 
Kevine et Fortune
FR/d;  62’; Sarah Imsand
Im Anschluss Podiumsgespräch zur Professionalisierung des Frauenfussballs in der Schweiz - mit Luzia Odermatt (Ehemalige Spielerin und aktuelle Trainerin FCL Frauen)

Die unzertrennlichen Freundinnen Kevine und Fortune spielen im selben Fussballteam in Yaoundé. Um ihren Traum von einem Engagement in einem ausländischen Verein zu verwirklichen, müssen sie sich Anerkennung als Fußballerinnen verschaffen. Kevine unterschreibt bei einem renommierten Team und verlässt ihr Land, während Fortune die Hoffnung nicht aufgibt, ihr eines Tages zu folgen. Ein mitreissendes modernes Märchen über Zusammenhalt und Entschlossenheit.

 

13. Juni, 18:30 Uhr
Marinette
Virginie Verrier, 95’; FR/d

Marinette Pichon wurde der Fussball schon in jungen Jahren in die Wiege gelegt. Sie wuchs bei einer mutigen Mutter auf, die sich mit einem gewalttätigen Ehemann herumschlagen musste, überwand aber alle Schwierigkeiten und entwickelte eine unbeugsame Entschlossenheit. Während sie sich mit Gelegenheitsjobs und einer Sportkarriere durchschlägt, wird sie in die französische Nationalmannschaft berufen und von einem grossen amerikanischen Verein entdeckt. Marinette zog mit ihrer Mutter in die USA und verfolgte den Traum, die beste Spielerin der Welt zu werden.

 

22. Juni, 18:00 Uhr
Ned, Tassot, Yossot
Brigitte Weich, 99’; Koreanisch/d
Im Anschluss Gespräch mit der Filmemacherin Brigitte Weich

Rund fünf Jahre nach ihrem Film Hana, Dul, Sed kehrt österreichische Filmemacherin Brigitte Weich nach Nordkorea zurück und befragt vier Profifussballerinnen wie sich ihr Leben nach einer internationalen Karriere entwickelt hat. In einer freundschaftlichen Zusammenarbeit mit den Protagonistinnen entsteht ein Film, der nicht nur von Ausnahmeerscheinungen in Nordkorea erzählt, sondern nach den Bildern fragt, die wir uns alle von uns selbst machen, um unserem Leben und der Welt einen Sinn zu geben.

 

29. Juni, 18:30 Uhr
Copa 71
Rachel Ramsay und James Erskine, 91’; OV/d

August 1971: Mexico City ist Austragungsort für ein riesiges Fußballspektakel. Über 100.000 Fans verwandeln das historische Azteca-Stadion Spiel für Spiel in einen Ort der Begeisterung. Aber dieses Turnier ist anders: Es handelt sich um die Copa ’71, die erste inoffizielle Frauenfußball-WM. Von der FIFA und den nationalen Fußballverbänden abgelehnt, wurde dieses historische Ereignis aus den Annalen des Fußballs verdrängt. Nun lässt der Film Copa 71 dieses Turnier wiederaufleben, das über zehn Jahre vor der ersten offiziellen Frauenfußball-Weltmeisterschaft stattfand, und rückt die charismatischen Pionierinnen ihrer Sportart ins Rampenlicht.